Zur photographischen Aufnahme und Wiedergabe von Panoramen

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1 Methoden und Kameras für Panoramaphotographie

Man kann fünf grundlegende Techniken der Panoramafotografie unterscheiden. Bei der konventionellen Methode wird das Bild am oberen und unteren Bildrand beschnitten, so dass ein langes Format entsteht. Der horizontale Bildwinkel bleibt aber unverändert. APS Kameras benutzen diese Methode zur Vortäuschung eines Panoramabildes.

Eine Bildserie, aufgenommen von einem festen Standpunkt bei rotierender Aufnahmerichtung und Zusammenfügen benachbarter Bilder ist eine der ältesten Techniken. Digitale Bildbearbeitung verhilft diesem Verfahren der segmentierten Panoramen zu neuer Popularität. Der Prozess des Zusammenfügens (stitching) verläuft automatisch.

Bildwinkel bis zu 180 grad erreicht man mit den sog. Swing-lens Kameras . Das Objektiv ist auf einem rotierenden Zylinder montiert, die Filmfläche ist mit dem Zylinderradius gekrümmt. Während der Aufnahme rotiert das Objektiv und zeichnet das Bild durch einen Schlitzverschluss auf. Kameras dieser Bauart sind z.B. Noblex oder Horizon.

Bei der rotierenden Methode wird eine Kamera verwendet, die um 360 grad um den Brennpunkt rotiert, während der Film gegen die Kameradrehrichtung gezogen wird. Diese Technik hat den Vorteil, dass auch bewegte Objekte problemlos aufgenommen werden können. Mit dem segmentierten Verfahren können bewegte Objekte auf mehreren Bildern erscheinen. Die Kamera Roundshot ist der wohl populärste Vertreter dieser Art von Aufnahmesystemen. Sowohl die Noblex als auch Roundshot sind für 120er Filme (Mittelformat) konzipiert. Mittlerweile existieren auch etliche hochauflösende digitale Lösungen, EyeScan M2 metric, PanoCAM von Spheron. Internetadressen der Herstellerfirmen sind in der Referenz zu diesem Kapitel genannt.

Eine weitere Methode besteht in der Anwendung Verwendung sphärischer Fischaugenobjektive , 7,5 mm oder 8 mm Brennweite für Kleinbildformate. Zwei um 180 grad unterschiedliche Aufnahmen genügen zur Erfassung eines sphärischen Panoramas. Im Nahbereich eine praktikable Lösung. Bei weiteren Entfernungen wird der Abbildungsmaßstab zu klein für eine hinreichende Auflösung. Auch eine synchrone Auslösung mit zwei Kameras ist vorstellbar. Man wird dann auch etwas vom Photographen zu sehen bekommen. Software zur Umbildung zweier Fischaugenaufnahmen in ein Panorama ist nicht so verbreitet wie für die segmentierte Methode. Die Abbildung links zeigt eine 35 mm Kamera mit 8 mm Objektiv montiert auf einem speziellen Panoramakopf.

Forschungsarbeiten am Center for Machine Perception, http://cmp.felk.cvut.cz, beschäftigen sich mit der Panoramaaufnahme über hyperbolische Spiegel . Versuche mit dieser Art von Aufnahmetechnik wurden (auch schon früher) an verschiedenen Stellen durchgeführt, erlangen aber erst Bedeutung mit der digitalen Bildverarbeitung.


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