Aufnahme, Berechnung und Betrachtung von Stereobildern - eine Einführung

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Anaglyphenbrille

4 Betrachtung stereoskopischer Bildpaare

Es gibt zahlreiche Verfahren der optisch mechanischen Bildtrennung. Ein häufig angeandtes Prinzip entspricht dem eines Linsenstereoskopes. In der Abbildung 8 wird ein Schnitt durch das Linsenstereoskop gezeigt. Die Bilder befinden sich im Abstand der Brennweite vor den Linsen, hierdurch sind die austretenden Strahlen parallel. Der Beobachter sieht mit jeweils einem Auge die getrennt erzeugten Perspektiven. Beide Halbbilder werden wie eingangs beschrieben zu einem räumlichen Modell verschmolzen.

  Linsenstereoskop

Das Anaglyphenverfahren basiert auf der Benutzung komplementärfabiger Halbbilder. Bei Betrachtung durch entsprechende Farbfilter sieht jedes Auge nur das zu seinem Farbfilter komplementärfarbige Bild.Handelsübliche Anaglypenbrillen gibt es in rot/blau und rot/ grün wobei i.d.R. der rote Farbfilter immer links ist. Mit einem RGB Anaglyphenbild können neben s/w Bildern auch farbige Abbildungen betrachtet werden, deren Qualität aber nicht immer optimal ist ist

  Anaglyphenverfahren  

Ein RGB Bild besteht aus den Grundfarben rot, grün und blau.Benutzt man vom rechten Bild nur die Farben grün und blau und entfernt im linken Halbbild diese Farben, so dass hier nur der Rotanteil vorhanden ist, dann wird bei entsprechender Überlagerung ein Anaglyphenbild erhalten, das weiter alle drei Farbkanäle beinhaltet. Bei Benutzung einer Anaglyphenbrille werden somit den Augen nur die jeweils zugehörigen Halbbilder zugeführt. Anaglyphen können manuell mit Bildbearbeitungsprogrammen wie PhotoShop erstellt werden. Schwarz-weiss Bilder werden in rote und blaue Farben konvertiert und mit den entsprechenden Filtern wieder separiert. Bei der Montage verschiebt man die Bilder gegenseitig, da in der Bildebene keine Parallaxe auftritt ist der Tiefeneindruck manipulierbar.

crystal eyes

Die Benutzung von Shutter Brillen ist derzeit das populärste Verfahren für eine ansprechende Stereopräsentation in Farbe. Die Brillen werden mit hoher Frequenz, synchronisiert mit der Monitoranzeige gesteuert. Das Monitorbild wird entweder interlaced als Halbbild berechnet oder durch sog. Page-Flipping erzeugt. Hierbei werden die beiden Halbbilder mit unterschiedlicher Startadresse im Bildspeicher gehalten. Die Flüssigkristalle in der Brille haben die Eigenschaft, durch ein elektronisches Signal von transparent auf undurchsichtig zu wechseln. Sofern dieses mit entsprechender Frequenz geschieht ensteht ein ansprechendes räumliches Farbbild. Mit dem Vrex DepthCharge für Windows plug-in werden alle gängigen Stereoformate im Internetbrowser Netscape oder MSIE unterstützt.

  animation

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